Praxistest - Geschwindigkeit
Zum Test der eigentlichen WiFi-Leistung setzen wir auf unser bestehendes Acer Aspire V15 Nitro BE VN7-593G Notebook, welches in der Standardausstattung mit einer 2x2 MIMO Antenne in Verbindung mit einer Qualcomm Atheros QCA61x4A Wireless LAN-Karte ausgestattet ist welche den WiFi 5 Standard, also 802.11ac, unterstützt. Zum Vergleich wird die verbaute Netzwerkkarte gegen eine andere Netzwerkkarte die auf dem Intel AX200NGW Chipsatz getauscht, damit das Notebook letztlich WiFi 6 fähig wird. Zwar unterstützt das Notebook in beiden Konfigurationen "nur" 2x2 MIMO, dies wird aber für eine längere Zeit noch die Standard-Ausstattung in handelsüblichen Notebooks bleiben.
Zum weiteren Vergleich nutzen wir das OnePlus 8T, welches laut Hersteller ebenfalls 2×2 MIMO unterstützt und sowohl WLAN nach 802.11ac als auch nach 802.11ax unterstützt.
Der jeweilige Access-Point befindet sich zentral (ungefähre Hausmitte) an der rund 2,5m hohen Decke im Haus. Das Haus ist ein älteres (zum Teil modernisiertes) Fertighaus verfügt folglich über ein- und doppelt beplankte Trockenbauwände mit Holz- aber auch Metallständerwerk. Zum Haus zählt weiterhin ein massiv gemauerter Keller mit entsprechender Betondecke. Zum Test wird iperf in Version 3 genutzt, wobei die Gegenstelle zentral im Netzwerk gehostet wird und mittels einer Gigabit-Verbindung angebunden ist. Zum Messen des Downloads (erster Wert pro Zeile) wird der Befehl iperf3 -c 10.10.10.10 -t 30 -R verwendet, während für den Upload (zweiter Wert) zum Server die Variante iperf3 -c 10.10.10.10 -t 30 verwendet wird. Alle gemessenen Werte werden in Mbps gemessen.
In den folgenden Tabellen ist der im 2,4GHz (802.11n) gemessene Wert jeweils rot hervorgehoben, der 5 GHz Wert (802.11ac bzw. 802.11ax) wird blau hervorgehoben.
Testposition 1 - Erdgeschoss
Alle Endgeräte befinden sich in ca. 2m Entfernung zum Access Point, keine Wand oder Decke behindert die Verbindung. Es besteht direkte Sichtlinie zum Access-Point.
Acer-Notebook mit Qualcomm Atheros QCA61x4A (802.11ac-fähig) 2x2 MIMO |
Acer-Notebook mit Intel AX200NGW (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
OnePlus 8T (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
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Grandstream GWN7630 (802.11ac); 4x4 MIMO | 69/41 99/73 |
117/88 146/149 |
130/195 510/296 |
DrayTek VigorAP 960C (802.11ax); 2x2 MIMO | 76/48 132/62 |
119/95 222/195 |
301/307 834/638 |
Testposition 2 - Erdgeschoss
Alle Endgeräte befinden sich in ca. 8m Entfernung zum Access Point, keine Wand oder Decke behindert die Verbindung. Es besteht direkte Sichtlinie zum Access-Point.
Acer-Notebook mit Qualcomm Atheros QCA61x4A (802.11ac-fähig) 2x2 MIMO |
Acer-Notebook mit Intel AX200NGW (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
OnePlus 8T (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
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Grandstream GWN7630 (802.11ac); 4x4 MIMO | 65/42 101/77 |
88/77 115/118 |
111/220 368/327 |
DrayTek VigorAP 960C (802.11ax); 2x2 MIMO | 85/43 136/87 |
102/67 146/121 |
198/171 578/419 |
Testposition 3 - Erdgeschoss
Alle Endgeräte befinden sich in ca. 5m Entfernung zum Access Point, dazwischen liegen diagonal zwei doppelt beplankte Trockenbauwände.
Acer-Notebook mit Qualcomm Atheros QCA61x4A (802.11ac-fähig) 2x2 MIMO |
Acer-Notebook mit Intel AX200NGW (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
OnePlus 8T (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
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Grandstream GWN7630 (802.11ac); 4x4 MIMO | 56/40 98/65 |
75/74 105/104 |
110/158 284/324 |
DrayTek VigorAP 960C (802.11ax); 2x2 MIMO | 80/47 88/67 |
75/68 136/95 |
162/108 333/233 |
Testposition 4 - Keller
Alle Endgeräte befinden sich in ca. 4m Entfernung zum Access Point, dazwischen liegt eine Beton-Decke.
Acer-Notebook mit Qualcomm Atheros QCA61x4A (802.11ac-fähig) 2x2 MIMO |
Acer-Notebook mit Intel AX200NGW (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
OnePlus 8T (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
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Grandstream GWN7630 (802.11ac); 4x4 MIMO | 67/42 89/80 |
104/91 139/135 |
90/166 469/349 |
DrayTek VigorAP 960C (802.11ax); 2x2 MIMO | 84/34 75/47 |
96/56 138/85 |
247/144 285/240 |
Testposition 5 - Keller
Alle Endgeräte befinden sich in ca. 8m Entfernung zum Access Point, dazwischen liegt eine Beton-Decke und in Richtung des Access-Points weiterhin mindestens eine massive Mauer (30cm Mauerwerk).
Acer-Notebook mit Qualcomm Atheros QCA61x4A (802.11ac-fähig) 2x2 MIMO |
Acer-Notebook mit Intel AX200NGW (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
OnePlus 8T (802.11ax-fähig) 2x2 MIMO |
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Grandstream GWN7630 (802.11ac); 4x4 MIMO | 48/42 15/15 |
42/56 47/37 |
30/39 2/13 |
DrayTek VigorAP 960C (802.11ax); 2x2 MIMO | 57/29 Keine Verbindung möglich |
61/41 Keine Verbindung möglich |
34/16 Keine Verbindung möglich |
Auswertung
Wie zu erwarten waren werden an Testposition 1 die höchsten Messwerte im Testfeld erreicht. Bemerkenswert ist hierbei besonders der Messwert des OnePlus 8T im 5GHz Band in Verbindung mit dem DrayTek VigorAP 960C. Während der Access Point eine 1200 Mbps schnelle Verbindung meldet können hierbei bis zu 834 Mbps im Download und 638 Mbps im Upload gemessen werden. Dies dürfte nach Abzug der vorhandenen Overheads nahezu die optimale messbare Geschwindigkeit darstellen.
Anders sieht es im Falle des Acer-Notebooks aus - während der Wechsel der Netzwerkkarte die erreichbare Datenrate signifikant steigert, lässt sich trotz angeblicher 1200 Mbps Verbindung nur eine maximale Geschwindigkeit von 222 Mbps gemessen werden. Offenbar hat entweder das Notebook oder Windows hier einige Probleme die optimale Geschwindigkeit erreichen zu können.
In den anderen Testpositionen nimmt die erreichbare Datenrate Stück für Stück ab. Während bei direkter Sichtverbindung weiterhin gute Datenraten erreichbar sind, nimmt diese bei Unterbrechung durch Wände oder Decken signifikant ab.
Während beim Acer-Notebook mit Qualcomm Netzwerkkarte relativ schnell das 2,4GHz Netz (und somit 802.11n) schneller oder gleich schnell wird als das 5GHz Band, wird dies mit dem Intel Chipsatz weiter hinausgezögert. Beim OnePlus 8T stellt sich dieser Effekt bei den genutzten Testpositionen erst an Testposition 5 ein.
Anzumerken ist weiterhin, dass der DrayTek Access Point offenbar im 5GHz Band "sensibler" reagiert als der Grandstream Access Point. An Testposition 5 war zwar das Netzwerk noch in der Liste der verfügbaren Netzwerke gelistet, ein Verbindungsaufbau konnte hier jedoch nicht mehr erreicht werden.
In Summe war der DrayTek Access Point sowohl im 2,4GHz Band, als auch im 5GHz Band (sofern eine Verbindung zu Stande kam) messbar schneller als der Grandstream Access-Point. Hier zeigt sich deutlich, dass die Ausstattung mit 4x4 MIMO am Access Point zwar beim Einsatz mehrere Clients sinnvoll sein dürfte, bei Messung mit nur einem Client - der in unserem Fall, wie vermutlich im Fall der meisten derzeit verfügbaren Endgeräten, nicht über 4x4 MIMO verfügt - bringen die zusätzlichen Streams des Access Point folglich keinen Vorteil.
Stromverbrauch
Beide Access Points wurden seitens unseres Brocade Switches mittels PoE versorgt. Im Falle des Grandstream Modell wurden dabei im Schnitt 5900mWatt gemessen, der DrayTek VigorAP 920C schlägt hierbei mit 6400mWatt zu buche. Hierbei sei jedoch anzumerken, dass die Messung des Switches nicht unbedingt 100% akkurat sein müssen, sondern eher einen groben Richtwert darstellen.