Vorstellung: DrayTek VigorAP 960c - WiFi 5 vs WiFi 6

Mit der Vorstellung und Finalisierung von 802.11ax - auch bekannt als WiFi 6 - kommen Stück für Stück neue Produkte auf den Markt die den neuen Standard unterstützen. Derzeit ist die Anzahl der verfügbaren Access Points noch gering, so dass es nur sinnvoll erscheint, dass auch DrayTek hier mit einem neuen Produkt aufwartet. Der VigorAP 960c wurde Ende 2020 seitens DrayTek vorgestellt und ist das erste Produkt aus dem Hause DrayTek welches den neuen Standard unterstützt. Im heutigen Artikel wollen wir den Access Point vorstellen und einen kurzen Vergleich zwischen 802.11ac (WiFi 5) und 802.11ax (WiFi 6) im Hinblick auf die real erreichbare Performance ziehen.

Der WiFi Standard 802.11ac wurde 2014 finalisiert und wird seit einiger Zeit breit von Endgeräten und Access-Points unterstützt. Im Standard wurde eine Geschwindigkeit von 867 MBit/s pro Kanal vorgesehen, was in der Realität dann oftmals auf den Produkten anzutreffenden Werten von 867 MBit/s im 2,4GHz Band (bei Einsatz von 802.11n) und bis zu 1.733 MBit/s im 5GHz Band bei Nutzung von MIMO (Multiple Input - Multiple Output) 4x4 und einer Kanalbreite von 80MHz führt. Rein rechnerisch ließe sich schon unter 802.11ac eine maximale Datenrate von 6.933 MBit/s bei Einsatz von MIMO 8x8 und einer Kanalbreite von 160MHz erreichen, real existiert jedoch kein uns bekanntes Produkt, welches mit diesen Werten arbeiten würde, geschweige denn dass ein Endgerät über ein dafür nötiges Antennenarray verfügen würde.

Im Zusammenhang mit 802.11ac wurden seitens der Hersteller oftmals Fantasiezahlen im Hinblick auf die maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit aufgerufen, was in der Mehrheit daran lag, dass die Marketing-Abteilungen der Hersteller die maximal erreichbaren Brutto-Datenraten pro Stream und pro Frequenzband zusammenaddiert und dann vollmundig als Geschwindigkeit auf den Verpackungen der Produkte beworben haben. Hier muss man jedoch deutlich klarstellen: Trotz Einsatz von 4x4 MIMO und entsprechender Antennenarrays am Access-Point die in der Theorie in der Lage wären die angebunden Clients mit dieser Fantasiezahl zu versorgen, wird kein einzelner Client in der Realität die beworbenen Werte erreichen. Dies liegt dem Fakt zu Grunde, dass Notebooks und Smartphones nutzen häufig auf Grund der beengten Platzverhältnisse im Gerät nur 2x2 Konfigurationen verwenden und folglich gar nicht in der Lage sind eine vollwertige 4x4 Verbindung zum Access Point aufzubauen. Die 4x4 Konfiguration am Access-Point macht nur dann Sinn, wenn mehrere Endgeräte versorgt werden sollen, ein einzelnes Endgerät profitiert davon jedoch kaum. Weiterhin wird jeder Nutzer von WiFi bereits festgestellt haben: Selbst, wenn die Geräte eine gute Verbindung untereinander aufbauen, sind die real erreichbaren Werte oftmals noch einmal 50% niedriger da durch gewisse Overheads und Retransmissions die erreichbare Geschwindigkeit nochmals gesenkt wird.

Dies soll mit dem neuen Standard nach 802.11ax (WiFi 6) verbessert werden - auch dieser Standard wirbt erneut mit recht hohen theoretischen Datenraten von beispielsweise 4.804 MBit/s bei Nutzung von MIMI 4x4 und einer Kanalbreite von 160MHz. In späteren Konstellationen mit 8x8 MIMO sollen noch höhere Datenraten erreich werden - auch hier bleibt jedoch abzuwarten ob und welche Endgeräte dies letztlich unterstützen werden. Mit 802.11ax sollen letztlich also auch real höhere Datenraten am Endgerät ankommen bzw. auf Grund der höheren theoretischen Werte liegt letztlich auch praktisch eine höhere Geschwindigkeit am Endgerät an. Ob dem so ist werden wir im Verlaufe dieses Artikels noch ermitteln, erstmal soll jedoch der VigorAP 960C vorgestellt werden.

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