Im Test: Acer Aspire V15 Nitro BE VN7-593G (inkl. Aufrüstungsanleitung) - Upgrade & Wartung

Upgrade & Wartung

Ein wichtiger Punkt bei der Wahl eines Notebooks sollte die Wartung und Reinigung des Geräts sein. Im Falle der Wartung sollten sich Verschleißteile wie die HDD oder der Akku problemlos tauschen lassen oder ein Speicherupgrade durch den Endnutzer oder eine autorisierte Service-Person durchgeführt werden können. Bei der Reinigung sollte man die Möglichkeit haben die Lüfter und Kühler entsprechend reinigen zu können, ohne direkt das Ganze Gerät zu zerlegen.

In unserem Fall war von vorne herein klar: Wir wollen kein Gerät mit SSD oder großem Arbeitsspeicher, da die Hersteller hierfür oftmals Preise verlangen die so nicht immer zu rechtfertigen sind. So kostet unser Modell mit 8GB DDR4-Speicher und 1TB Seagate 2,5" HDD beispielsweise 1315€. Die folgenden Beispielrechnungen sollen einmal verdeutlich welche Optionen im Falle des Acer-Modells bestehen, allgemein lassen sie sich oftmals jedoch auch auf andere Hersteller und Modellvarianten umlegen.


Beispiel 8GB vs. 16GB Arbeitsspeicher
Als Alternative Variante gibt es das System auch noch als Version mit 8GB DDR4 Speicher, 256GB SSD und 1TB HDD für 1395€, die gleiche Version mit 16GB Speicher kostet hingegen 1599€. Macht also eine Differenz von 200€ für 8GB Speicherunterschied. (Vergleich der Modelle)

16GB DDR4-SODIMM mit gleicher Taktung DDR4-2400 sind jedoch aktuell im Preisvergleich für rund 110€ gelistet. Ein selbst durchgeführtes Speicherupgrade würde also 90€ gegenüber den Direktkauf bei Acer sparen.

Beispiel HDD vs. SSD
Acer bewirbt das Gerät alternativ mit einer M.2-SSD zusätzlichen M.2-SSD. Hierfür kommt eine 256GB M.2-SSD zum Einsatz. Die Modellvariante mit 8GB Ram, 1TB HDD und 256GB M.2 SSD kostet dabei aktuell 1395€. Es ergibt sich somit eine Preisdifferenz von 80€. Eine 256GB M.2 SSD die für den Einsatz geeignet ist kostet hingegen 100€ - ein selbst durchgeführtes Upgrade würde hier also wenig Sinn ergeben.

Alternativ gibt es auch ein Modell welches ausschließlich mit 512GB M.2 SSD daher kommt und dabei 1523€ kostet - die Differenz zu unserem Modell liegt dabei bei 208€. Eine 512GB M.2 SSD kostet im Preisvergleich im günstigsten Falle 170€. Es ließen sich also bei einem selbst durchgeführten Upgrade rund 30€ sparen und man hätte zusätzlich zur Ersparnis noch die 1TB HDD im System.

Ersetzt man die 1TB HDD durch eine 2,5" SSD mit 512GB, so könnte die Ersparnis sogar auf 70€ gesteigert werden, man müsste dann jedoch auf die 1TB HDD verzichten.


Durch diese Beispielrechnungen wird hoffentlich deutlich, dass ein selbst durchgeführtes Upgrade nicht immer zu einer Ersparnis führt und man sich vorher genau informieren sollte, wie genau der Ablauf beim Upgrade ist und welche Komponenten benötigt werden. So verbauen manche Hersteller beispielsweise ein einzelnes 8GB Modul um auf 8GB Speicherkapazität zu kommen. Ein Upgrade auf 16GB-Speicher wäre hier durch den Zukauf eines weiteren passenden Moduls getan. Im Falle unseres Acer-Modell sind jedoch beispielsweise 2x 4GB Module verbaut um die besagten 8GB zu erreichen. Ein Upgrade auf 16GB ist hierbei folglich nur durch den Kauf eines kompletten Kits bestehend aus zwei 8GB Modulen getan - dieses Upgrade fällt folglich auch etwas teurer aus, auch wenn der Aufwand für das Upgrade grundlegend gleichbleibt.

Bei manchen Notebooks - beispielsweise Lenovos Thinkpads oder den Business-Geräten von Dell - gestaltet sich ein Upgrade dabei sehr komfortabel, da nur wenige Schrauben gelöst werden müssen um an die Datenträger oder den Speicher zu gelangen. Dies ist auch für den Laien sehr einfach und sicher durchzuführen. Gefährlicher wird es hingegen, wenn das Notebook erst zerlegt werden muss oder weitere Teile geöffnet werden müssen. Als Faustregel gilt dabei: Solange keine Siegel gebrochen werden oder der Nutzer selbst einen Schaden beim Einbau erzeugt, bleibt die Garantie und Gewährleistung üblicherweise weiterbestehen. Der Irrglaube, dass ein Upgrade immer zum Verlust der Garantie bzw. Gewährleistung führt gilt so nicht. Im Zweifelsfall kann man in solchen Fällen vorher beim Hersteller anfragen.

In Falle von Acer lässt sich dies beispielsweise in einem FAQ nachlesen. MSI gibt eine Angabe im Herstellerforum. Auch ASUS hat sich bereits in einigen Foren geäußert. Weitere Einträge der verschiedenen Hersteller lassen sich schnell durch Google finden und belegen.

Allgemein sollte man im Garantiefall bzw. beim Einsenden des Notebooks jedoch die ursprüngliche Hardware wieder verbauen, da der Hersteller oftmals die Geräte oder Komponenten tauscht ohne darauf zu achten, welche Modifikationen (RAM, HDD, SSD) vom Nutzer vorgenommen wurden.

Im Falle des Acer Aspire V15 Nitro BE VN7-593G lässt sich leider nicht einfach eine Wartungsklappe öffnen. Zuerst musst man die Abdeckung zwischen den beiden Display-Scharnieren im zugeklappten Zustand lösen. Dazu einfach an einer Ecke ziehen und dann Stück für Stück das Kunststoffteil lösen.

Im Anschluss müssen auf der Unterseite 12 kleine Schrauben gelöst werden und der SD-Karten Dummy aus dem SD-Kartenleser entnommen werden.

Nun beginnt man am besten an der (von unten betrachtet) rechten oberen Seite, um den Notebook-Boden lösen zu können. Hierbei ist insbesondere beim Lösen des Gehäuses rund um den USB 3.1 Typ-C Port Vorsicht geboten, da es hier etwas klemmen kann.

Nachdem so der Notebook-Boden entfernt wurde erhält man Zugriff auf die Hardware und die Kühler. Im Bild deutlich zu erkennen, das Acer auf eine Dual-Fan Kühllösung setzt. Ein Lüfter kühlt dabei die GPU und ein anderer die CPU. Über eine gemeinsame Heatpipe wird die Hitze dabei jedoch gleichmäßig verteilt. Im mittleren Bereich deutlich zu erkennen die grünen Arbeitsspeicher-Module aus dem Hause Micron. Beide fassen jeweils 4GB DDR4-2400 Speicher. Unterhalb des linken Kühlers (welcher auf Metall-Lamellen setzt, eine patentiere Technik von Acer) befindet sich das gesockelte W-Lan Modul. Auch dieses ließe sich im Bedarfsfall durch ein anderes ersetzen. Unterhalb des rechten Lüfters (dieser besteht aus handelsüblichen Kunststoff) befindet sich der M.2 PCIe-Slot und der Anschluss für die 2,5" HDD. Dieser wird dabei durch ein kurzes Flachbandkabel in Verbindung mit einem SATA-Adapter umgesetzt.

Die HDD wird dabei nur durch Schaumstoffhalterungen eingeklemmt und lässt sich folglich auch sehr einfach durch eine SSD ersetzten - einfach das SATA-Kabel lösen, die HDD entfernen und die SSD einsetzen. Dabei jedoch auf das filigrane Flachbandkabel achten - man könnte es leicht aus seinem Anschluss lösen oder gar zerreißen. Oberhalb des 2,5" Schacht ließe sich genauso schnell ein M.2-Modul verschrauben und somit die Festplattenkapazität nochmal zusätzlich erweitern.

Zur Erweiterung des Speichers von 8GB auf 32GB wurde uns freundlicher Weise aus dem Hause Crucial entsprechender Speicher zur Verfügung gestellt - auch die verbaute SSD stammt später aus dem Hause Crucial, war jedoch vorher bereits im unserem Desktop verbaut.

Crucial betreibt auf der eigenen Website ein Portal, bei dem man nur die Bezeichnung des Notebooks eingeben muss. Die Suchlogik sucht im Anschluss nach passenden Komponenten wie Speicher oder Festplatten, die für das betreffende Gerät genutzt werden können. So können auch Laien schnell und ohne Fachwissen die richtige Hardware bestellen und später selbst verbauen. Auch wir haben unseren Speicher so finden und auswählen können.

Der Speicher lässt sich dabei innerhalb weniger Minuten selbst wechseln - am bestehenden Speicher einfach die Arretierung links und rechts lösen. Das Modul müsste dann nach oben springen, wie das folgende Bild unsere Notebooks zeigt.

Im Anschluss können die bestehenden Module entnommen werden und die neuen Module auf gleichem Wege wieder eingebaut werden. Nach dem Upgrade stehen und somit schnell 32GB statt 8GB Speicher und 1TB SSD statt 1TB HDD zur Verfügung.

Ähnlich einfach sieht es eigentlich bei vielen gängigen Notebooks aus. Selbst viele Ultrabooks lassen sich auf diese Art und Weise warten und komfortabel upgraden. Steht keine Wartungsklappe zur Verfügung, ist es jedoch oftmals nötig den ganzen Boden des Notebooks zu lösen und zu entfernen. So beispielsweise bei unserem Asus Zenbook. Dies macht die Arbeit etwas schwieriger, da man oftmals erst ermitteln muss wie und wo die entsprechenden Halterungen liegen die man lösen muss um das Gehäuse öffnen zu können. Hat man diese jedoch erst einmal gefunden, so steht einen Upgrade - egal ob bei Neukauf eines Notebooks oder bei einem bestehenden Gerät - oftmals nichts mehr im Wege.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.