Vorstellung: DrayTek Vigor 3910 - Fazit

Fazit

Mit dem Vigor 3910 richtet sich DrayTek deutlich an Unternehmenskunden mit größeren Netzwerken: Im SoHo- oder Privatkunden-Umfeld wird selten eine IPSec Datenrate von 3,5GBit/s oder gar 10GbE-Ports benötigt geschweige denn im Ansatz ausgereizt. Auch der Preis des Produkts spielt eher im gestiegenen Preissegment, so dass das Modell für den geneigten Heimanwender definitiv nicht mehr interessant sein dürfte. Zudem dürfte die Unterstützung von bis zu 8 verschiedenen WAN-Anschlüssen für die meisten SoHo- und Heimanwender eher uninteressant sein, so dass diese eher zu kleineren Produkten aus dem Hause DrayTek greifen dürften.

Im Hinblick auf Enterprise-Kunden stellt sich jedoch die Frage, zu welchem Zweck das Produkt angeschafft wird. Sofern "nur" multiple WAN-Schnittstellen angebunden, ein Load-Balancing oder Failover konfiguriert werden soll ist das DrayTek-Produkt definitiv einen Blick wert. Auch für grundlegende Firewall-Funktionen lässt sich der Vigor 3910 nutzen, möchte man hier jedoch wirklich ein ganzes Firmennetz mit multiplen Subnetzen verwalten wird der Nutzer hier schnell an die Grenzen der Firewallfunktionalität stoßen und benötigt dann zusätzlich eine "richtige" Firewall-Appliance.

Der Einsatz des Vigor 3910 ist daher primär als zentrales Gateway zu sehen. In Verbindung mit dem High-Availability Modus dürfte sich hier durchaus eine sehr stabile Konfiguration ergeben, die auch den Hardwareausfall eines der Systeme übersteht. Entsprechend der multiplen WAN-Schnittstellen und der hohen Anzahl an VLAN/Subnetzen wurden auch die jeweiligen Parameter des Routers skaliert - so lassen sich sehr komplexe Routing-Szenarien umsetzen.

Für ein kleineres oder mittleres Unternehmen lässt sich der Router durchaus auch als VPN-Gateway einsetzen. Bedingt durch die Vielzahl der nutzbaren Subnetze können hierbei sehr flexibel die Zugriffe verwaltet werden.

Wie gewohnt ist die GUI sehr aufgeräumt und recht intuitiv nutzbar. Fragwürdig im Hinblick auf den Enterprise-Einsatz ist jedoch die CLI - gerade Administratoren in größeren Unternehmen sind eher die Nutzung der CLI gewohnt. Im Falle des DrayTek-Routers scheint diese augenscheinlich etwas stiefmütterlich behandelt zu werden. DrayTek legt hier den Schwerpunkt sehr deutlich auf die Nutzung der GUI.

Alles in allem handelt es sich erneut um ein wertiges Produkt aus dem Hause DrayTek, der geneigte Einkäufer und Nutzer sollte sich jedoch vorab überlegen und bewusst werden für welche Zwecke sich das Gerät nutzen lässt, für welche eher nicht oder für welche Zwecke er zusätzliche Produkte anschaffen muss (beispielsweise zusätzliche Firewall-Appliances).

Positive Aspekte des DrayTek Vigor 3910:

  • Hohe Datenraten erreichbar
  • Zwei integrierte SFP+ Slots die sich flexibel sowohl für Glasfaser als auch DAC nutzen lassen
  • Zwei integrierte 2,5GbE Ports
  • Übersichtliche GUI
  • Komfortable Nutzung als VPN-Gateway mit Unterstützung aller gängigen VPN-Protokolle
  • 19" Standardhardware lässt sich simpel und schnell im Netzwerkschrank montieren
  • Übersichtliches Frontpanel

Negative Aspekte des DrayTek Vigor 3910:

  • CLI etwas stiefmütterlich gepflegt
  • Diverse Funktionen lassen sich erst nach Firmware-Upgrade vollständig nutzen
  • Zwar wurden die Limits in Hinblick auf Routing und Co entsprechend er Geräteklasse skaliert, die Anzahl der nutzbaren Firewall-Regeln wurde jedoch nicht erhöht
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