Das Review-Center.de NAS 2.0 - Part 1: Hardware und Erstinstallation - Hardwareauswahl - Prozessor & Speicher

Hardwareauswahl - Prozessor: Intel Xeon E3-E1230 v5

Anders als in der ersten Version des Review-Center.de NAS setzen wir im neuen System nicht auf einen fest verlöteten embedded Prozessor, sondern auf einen dedizierten Prozessor für den Sockel 1151. Seitens des Motherboards wird dabei die komplette Produktpalette seitens Intel abgedeckt - ob Pentium, Celeron, Core i3 bis Core i7 oder die aktuelle Xeon-Generation: Nahezu alle Prozessoren werden unterstützt.

Für den Einsatz im NAS kommen nahezu alle Prozessoren in Frage, da die aktuelle Skylake-Generation als recht energiesparend gilt: Gerade im Idle können die neuen Prozessoren dank neuer Energiesparmechanismen weiter runter takten und wesentlich mehr Strom sparen, als dies mit alten Generationen der Intel-Prozessoren möglich war.

Für unser neues NAS-System setzen wir dabei auf einen leistungsstarken Intel Xeon E3-1230 der fünften Generation - neben der Unterstützung von ECC-Speicher (neben Xeon-Prozessoren könnten dies auch die Intel Core i3 der aktuellen Generation) verfügt der Prozessor als kleinster Prozessor der aktuellen Generation über Hyper-Threading. Somit können, auf den vier physikalisch vorhandenen Kernen, acht Threads genutzt werden. Einziger Nachteil der gewählten CPU - sie verfügt nicht über eine integrierte GPU, so dass die Anschlüsse auf dem Motherboard faktisch tot bleiben.

Sollte dieser Nachteil ein Problem darstellen (zur Installation des Systems wird somit beispielsweise eine extra Grafikkarte benötigt) sei als günstigere Alternative (224€ gegenüber 259€) das kleinere Modell in Form des Xeon E3-1225 erwähnt. Dieser verfügt über eine integrierte GPU, verzichtet jedoch auf die Hyper-Threading-Funktion. Sollte ein Modell mit Hyper-Threading und integrierte GPU verlangt werden muss man zur etwas teureren (300€) E3-1245 CPU greifen.

Benötigt das NAS weniger Leistung oder soll später nur mit wenigen Aufgaben betraut werden, so würde sich auch der Einsatz einer günstigen i3 (mit ECC-Unterstützung) oder Pentium-CPU (ohne ECC-Unterstützung) anbieten. Hierbei sind jedoch nur zwei statt vier physikalischer CPU-Kerne vorhanden.

Hardwareauswahl - Speicher: Crucial DDR4 ECC (CT2K16G4WFD8213)

Beim Speicher setzen wir wie mehrfach angedeutet auf DDR4 ECC-Speicher aus dem Hause Crucial. Konkret um ein 32GB Kit (CT2K16G4WFD8213), welches zum Zeitpunkt der Bestellung des Speichers noch für 145€ gehandelt wurde, mittlerweile jedoch für 200€ im Preisvergleich gelistet wird.

Das 32GB Kit taktet dabei mit 2133 MHz (PC4-17000) und verfügt über ein CL15-Timing. Es wird wie üblich mit 1.2V betrieben und stellt ein unbuffered ECC-Speichermodul dar. Crucial bietet auf diese Module dabei grundlegend eine lebenslange Garantie an, diese ist jedoch in Deutschland gesetzlich auf maximal 10 Jahre ausgelegt.

Warum ECC-Speichermodule?

Je größer der Speicher in einem System, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu ungewollten Veränderungen innerhalb der Speichermodule kommt. Diese Änderungen führen zur Speicherfehlern, in denen beispielsweise in einem Speicherbereich eine 0 gelesen wird, obwohl ursprünglich eine 1 gespeichert wurde. Diese können zu Datenkorruption beim Schreiben (z.B., weil die RAID-Prüfsummen im RAM defekt sind) der Daten vom RAM auf die HDD oder gar zu Abstürzen des Systems führen, da Speicherwerte anders als vorgesehen ausfallen.

Um dies zu verhindern und zu erkennen werden auf nahezu allen Datenübertragungswegen (z.B. SATA) im PC auf Prüfsummen zurückgegriffen. Im normalen klassischen Arbeitsspeicher gibt es eine solche Korrektur und Auswertung jedoch üblicherweise nicht. Um diese Fehler dennoch zu vermeiden bzw. zu verhindern wurde sogenannter ECC-Speicher eingeführt, der mittels Error Correcting Code (ECC) Speicherfehler erkennen und korrigieren kann.

Während in unkritischen Systemen der Einsatz von nicht-ECC-Modulen noch vertretbar ist, so ist dies bei einem klassischen Serversystem, welches hochverfügbar und sicher arbeiten soll nicht mehr zeitgemäß. In solchen wichtigen und kritischen Systemen sollte man somit auf ECC-Speicher zurückgreifen, der oftmals nur unwesentlich teurer ist, als klassischer RAM. Spätestens beim Einsatz vom Dateisystem ZFS sollte man zwangsläufig auf ECC-Speicher zurückgreifen, da dieses System den Prüfsummen im Speicher mehr glaubt als den tatsächlich gelesenen Daten. Tritt hier somit ein Unterschied zwischen Parity Daten im Speicher und den errechneten der Datei auf, so wird die Datei auf Basis der Parity Daten überschrieben bzw. repariert. Real wird die Datei in einem solchen Moment aber durch einen vorliegenden Speicherfehler kaputt geschrieben.

Näheres zu ECC wird unter anderem auch im Hardwareluxx oder auf Wikipedia erläutert.

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